Ein bärtiges Märchen

Es war einmal eine Frau und ihr Mann, die keine Kinder bekommen konnten. Als sie eines Tages auf der Straße spazieren gingen, fanden sie einen kleinen Waisenjungen, der kein Zuhause hatte. Die Frau beschloss voller Mitgefühl, den kleinen Jungen bei sich aufzunehmen und sich mit all ihrer mütterlichen Liebe um ihn zu kümmern. Sie wollte unbedingt, dass der Junge sie auch liebte, aber das Kind trauerte immer noch um seine leibliche Mutter und seinen Vater, die beide verstorben waren.

Eine verzweifelte Suche nach Liebe

In ihrer Verzweiflung über die Liebe des Jungen suchte die Frau Rat bei dem örtlichen Heiler. Der Heiler sagte ihr, dass sie einen besonderen Trank brauche, der aber viele Zutaten enthalten müsse - die schwierigste davon sei ein Löwenschnurrbart. Entschlossen, die Liebe des Jungen zu gewinnen, beschloss die Frau, einen Weg zu finden, einen Löwenschnurrbart zu bekommen.

Sich das Vertrauen eines Löwen verdienen

Sie kaufte Fleisch und ging zum Wasserloch, wo ein einsamer männlicher Löwe gesehen worden war. Sie legte das Fleisch hin und versteckte sich hinter einigen Büschen, bis der große männliche Löwe zum Fressen kam. Das tat sie Nacht für Nacht, wobei sie das Fleisch jedes Mal ein wenig näher an ihr Versteck legte.

Mit der Zeit wurde der Löwe mit dem Geruch und der Anwesenheit der Frau vertraut. Er gewöhnte sich daran, sie jede Nacht hinter den Büschen sitzen zu sehen und ließ sich nicht mehr von ihr stören. Im Laufe der Wochen gewann die Frau den Mut, sich immer näher an den Löwen heranzuwagen.

Eine Lektion in Geduld

Eines Nachts saß die Frau erschöpft und verzagt mit dem Stück Fleisch in ihrem Schoß auf dem Boden. Der große Löwe näherte sich, unsicher, was er tun sollte, und hielt Abstand. Die Frau begann zu weinen, und ihre Tränen flossen, als sie zu dem Löwen sprach: "Wenn ich nur einen Schnurrbart von dir bekommen könnte, würde mein Junge endlich Frieden finden und mich auch lieben."

Der Löwe, der von ihren Worten gerührt war, antwortete: "Ich hätte dir schon längst einen Schnurrbart gegeben, wenn du mich darum gebeten hättest. Aber du brauchst meinen Schnurrbart nicht - du musst nur Geduld haben, wie du sie mit mir hattest, als du darauf gewartet hast, mein Vertrauen zu gewinnen."

Eine Liebe, die durch Geduld verdient wird

Von diesem Tag an dachte die Frau an den Jungen, wie sie an den Löwen gedacht hatte. Sie näherte sich ihm mit der gleichen Geduld und dem gleichen Respekt und wartete darauf, dass er sein Herz öffnete. Schließlich liebte der Junge sie so sehr, wie er seine leibliche Mutter geliebt hatte.

Löwe auf dem Weg durch den Busch

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